Geschichte
In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gab es zwar noch keine Oper, aber immerhin eine kursächsische Kapelle. Einer ihrer Kapellmeister war Antonius Scandellus (1562 - 1581). Sein kompositorisches Schaffen war vielseitig. Besonders bedeutsam war sein Wirken als Hofkantor, und noch heute befinden sich einige seiner Werke im Repertoire verschiedener Chöre ("Schein' uns, du liebe Sonne", oft in der Bearbeitung von Arnold Schönberg; "Ein Hennlein weiß"). Sein Schaffen wird in [1] ausführlich gewürdigt.

Heinrich Schütz war von 1617 bis 1672 Kapellmeister in Dresden und hat in dieser Zeit auch viele Opernaufführungen geleitet. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts wurden kleinere Opern und Ballette in den Hallen, Palais, Pavillons oder Gärten des Königlichen Hofes aufgeführt. Die großen Feste und "Inventionen" fanden auf öffentlichen Plätzen oder vor der theatralischen Fassade des Zwingers (damals noch ein Holzbau) statt. Die erste große Oper, die in Dresden aufgeführt wurde, war Il Paride von Bontempi und Peranda (1662).

Das erste Dresdner Opernhaus wurde von Wolf Kaspar von Klengel von 1664 bis 1667 am Taschenberg gebaut. Es wurde mit der Oper Daphne (Bontempi und Peranda, Text von Opitz) eingeweiht.

Ein halbes Jahrhundert später wurde in der für damals ungewöhnlich kurzen Zeit (weniger als 1 Jahr, vom 9. 9. 1718 bis zum 25. 8. 1719) das Große Opernhaus gebaut, denn das alte Opernhaus wurde seit 1708 als katholische Hofkirche genutzt.

Dieses Haus war die Wirkungsstätte von Johann Adolf Hasse, der von 1734 bis 1763 einen neuen, prächtigen Opernstil entwickelte. Hasse galt als eigentlicher Repräsentant der "italienischen Epoche" in Dresden ("caro devino sassone"). Er versuchte im Sinne der "opera seria", instrumentale und vokale Perfektion ausdrucksvoll zu verbinden.

Der Konzertmeister Johann Georg Pisendel trug in dieser Zeit gleichermaßen zur Geltung der Dresdner Oper bei. Er förderte die Entwicklung von Einzelpersönlichkeiten im Orchester. Damit begann er eine Tradition, die bis heute von der Sächsischen Staatskapelle fortgeführt wird. Der Komponist Johann Adam Hiller schrieb dazu seinerzeit: "Keine Kapelle in Europa kann so viele große Virtuosen aufweisen wie die Königlich-Polnische und Churfürstlich-Sächsische zu Dresden."

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