Das Besucherbergwerk "Grube Fortuna" bietet Ihnen atemberaubende Einblicke tief ins Innere der Erde – ein Besuch der Sie faszinieren wird... Die Grube Fortuna, eine von 115 ehemaligen Gruben, wurde 1983 stillgelegt. Bis zuletzt wurde hier weltweit gefragtes, hochwertiges Roteisenerz abgebaut. Heute gibt es Besuchern die Gelegenheit, sich mit dem harten Bergmannshandwerk und dem harten Leben der "Kumpel" auf spannende Weise hautnah vertraut zu machen. Führungen in den einstigen Abbaubereich vermitteln ein authentisches Bild von dieser wirtschaftshistorisch bedeutsamen Einrichtung: Vom Stollenmundloch geht's mit dem Förderkorb zunächst im Stollen 160 Meter unter die Erde. Unten angekommen, wird der Schacht mit einer Bahn 450 Meter in westliche Richtung weiter erkundet. Vor Ort erklären ehemalige Bergleute die genauen Arbeitsabläufe, demonstrieren den Umgang mit Original-Werkzeugen und erläutern die Schwierigkeiten des Lebens unter Tage.

Nach der Einkleidung versammelt sich die maximal 21 Personen starke Gruppe am Stollenmundloch.Der Führer begrüßt die Teilnehmer, weist auf den aufgestellten Originalförderkorb hin, und man begibt sich in den Stollen, um nach 160 m den Schacht zu erreichen.

Anhand einer Schautafel erläutert der Führer kurz die geschichtlich-technische Entwicklung der Grube, indem er von der 1. Verleihung im Jahre 1849 an den Fürsten zu Solms-Braunfels ausgeht, auf die Übernahme durch Krupp 1906 überleitet, den Schachteinsturz von 1943 erwähnt und abschließend auf den seit Mitte der 50er Jahre bestehenden heutigen Zuschnitt der Grube eingeht. Nun wird der Förderkorb bestiegen. Bei dieser Gelegenheit werden Fördereinrichtung, wie Fördermaschine, Hilfsfahranlage und die Signale besprochen. Ferner wird auf die beleuchteten oberen 4 Sohlen aufmerksam gemacht. Im Füllort der 150-m-Sohle lernt der Besucher die Einrichtungen für die Korbbeschickung kennen, außerdem erfährt er einiges über die Probleme der Wasserhaltung.

Jetzt wird der eigens für die Besucher konstruierte Personenzug benutzt. Nach der Sicherheitsbelehrung fährt der Zug 450 m in westlicher Richtung. An der "Endstation" klärt der Führer die Besucher über den eigentlichen Zweck der bergbaulichen Tätigkeit auf, nämlich die Gewinnung von Roteisenerz. Es folgt ein allgemein gefasster Hinweis auf die geologischen Verhältnisse der Grube, veranschaulicht durch einen Schnitt durch die Lagerstätte. Nun geht es in einen der früheren Anbaubereiche.

Der Besucher schaut in einen ausgeerzten Hohlraum und sieht, wie sich das Gebirge selbst trägt, und es wird ihm gezeigt, wie an exponierten Stellen Ausbau in Form von Holzkästen, Stempel und Anker eingebracht wird. Auf dem Weg zu einem Überhauen kann er das Lager mit dem liegenden Schalstein und den hangenden Rotschieferschichten sehr gut erkennen. Am Überhauen, das die Zuschauer immer sehr beeindruckt, werden der Sinn und Zweck sowie die Herstellung dieser untertägigen Verbindung erläutert. Thematisch nahtlos schließt sich die nächste Station an, eine Ladestelle, bestehend aus einer hölzernen Rollschnauze. Als nächstes wird die erste Maschine, ein Kernbohrgerät, mit dem Bohrkerne gewonnen werden können, vorgeführt.

Im Laufe des Rundgangs waren dem aufmerksamen Besucher die auf der Tafel bereits angedeuteten komplizierten geologischen Verhältnisse deutlich geworden, und spätestens hier versteht er den bergmännischen Ausspruch "Vor der Hacke ist es duster". Jetzt geht es zu einem Betriebspunkt, den man "vor Ort" nennen kann. Erläutert werden das Vorantreiben von Strecken zu einem Lager und der Erzabbau; beides ist nur mit Hilfe der Bohr- und Sprengarbet möglich. Mit einem Angriff auf die Trommelfelle der Gäste wird der Bohrhammer vorgeführt. Der nächstfolgende bergmännische Arbeitsgang ist das Laden der Erze. Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, wurde die Schaufelarbeit durch Maschineneinsatz abgelöst. Nacheinander werden die im Erzbergbau eingesetzten Lademaschinen, wie gleisgebundener Wurfschaufellader (LM 30), Schrapplader und gummibereifter Rucksacklader (T2G) erklärt und vorgeführt. Auch von der durchgreifenden Umstrukturierung des Grubenbetriebes in den siebziger Jahren durch Einführung der Gleislostechnik kann sich der Besucher ein Bild verschaffen, indem über die Funktion des dieselbetriebenen Fahrladers (Eimco 911) berichtet wird. Die Maschinen, die seinerzeit eingesetzt waren, aber nicht mehr vorhanden sind, werden auf Großbildern vorgestellt. An dieser Stelle geht der Führer auch auf Fragen der Bewetterung der Grube ein. Eingeschaltet werden elektrisch und druckluftbetriebene Luttelüfter. Den Abschluss bildet ein Blick in einen "Alten Mann", das bedeutet im Bergbau ein abgebauter Bereich. Selbst auf die Notwendigkeit einer Bergmanns-Toilette, den Kübel, wird aufmerksam gemacht. Jetzt werden den Besuchern noch statistische Angaben "verabreicht", und es geht zurück zum Schacht. An geologischen Fragen besonders interessierte Besucher und solche, die sich noch intensiver von den Verhältnissen in einem Untertagebetrieb einen Eindruck verschaffen wollen, können an einer "Großen Führung" teilnehmen. Jeder Besucher wird zusätzlich mit einer Kopflampe ausgerüstet, und es geht von dem eigentlichen Besucherbereich aus fast zur 100-m-Sohle hoch, um alte Abbaue zu befahren.

Zusätzlich zu dem historischen Bergwerk samt Museum befindet sich auf dem Gelände der Grube Fortuna auch noch das Feld- und Grubenbahnmuseum. Mehr als 50 historische Feld- und Grubenbahnlokomotiven lassen hier das Herz der technikbegeisterten Besucher höher schlagen. Zu sehen sind seltene Dampf-, Diesel-, Akku-, Fahrdraht- und Druckluftloks – technische Kleinodien. Zusätzlich zu den Lokomotiven können rund 100 Wagen und technische Einrichtungen besichtigt werden. Als einmaliges und unvergessliches Erlebnis lockt das Museum mit Fahrten auf den historischen Zügen an den speziellen Fahrtagen.



.............................................................................................................................. www.grube-fortuna.de

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