Johann-Adams-Mühle bei Theley
Die Johann-Adams-Mühle, eines der letzten erhaltenen Mühlenanwesen im Saarland, liegt in einem idyllischen Wiesental bei Theley. 1589 wurde sie erstmals schriftlich erwähnt. Die heutigen Mühlengebäude gehen auf das Jahr 1735 zurück. 1983 erwarb die Gemeinde Tholey das unter Denkmalschutz stehende Gebäude und renovierte es originalgetreu.
Zeitgenössische Verordnungen und Beschwerden von Müllern spiegeln die schwierigen Verhältnisse des damals zweigeteilten Herrschaftsgebietes wider. Der seit 1778 zum Herzogtum Lothringen gehörende Teil der Bevölkerung musste die Mühle im Nachbarort Imsbach aufsuchen; die zu Kurtrier gehörenden Bürger dagegen durften an Ort und Stelle in der Johann-Adams-Mühle ihr Korn mahlen lassen. Zwei Müllerfamilien, die gemeinsam die Mühle bewohnten, wechselten sich in zweiwöchigem Turnus bei der Nutzung der Mahlstube ab.

Sie Johann-Adams-Mühle, ein zweigeschossiger, ursprünglich strohgedecker Fachwerkbau mit hochgezogenem Mühlrad, gilt als einzige Mühle im Saarland, bei der die Mahlstube noch mittelalterliche Züge aufweist. Das Wasser wird über eine 12 Meter lange Brücke aus Eichenholz zum Mühlrad zugeführt. Die Gebäudewände wurden ausgefacht und an Ort und Stelle mit einem eigens hergestellten Lehm-Strohgemisch verfüllt. Ein Reetdach schmückt das Mühlengebäude. Auch die offene Feuerstelle und der Backofen im Wirtschaftsraum wurden originalgetreu restauriert. Das Mühlrad dreht sich wieder, und auch das alte, aus dem Mittelalter stammende Mahlwerk ist wieder funktionstüchtig.

Das Mühlenensemble beherbergt ein Kreisheimatmuseum mit einer Ausstellung "Vom Flachs zum Leinen". Im 200 Jahre alten Backofen wird noch immer regelmäßig Brot nach alter Rezeptur gebacken. Dort, wo früher Hühner und Schweine untergebracht waren, werden heute Ausstellungen gezeigt und Kreativkurse durchgeführt. Die Landgaststätte im ehemaligen Ökonomiegebäude lädt zur Rast ein.




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